Donnerstag, 29. März 2018

Da

Ich bin wieder wieder da. So ist das.

Der Flug von Singapur nach London war der längste, ich habe ihn halbwegs schlafend und dösend verbracht. Irgendwann gegen 3 Uhr kam Unruhe auf denn in Wirklichkeit war es 6 Uhr und um 8 Uhr wollten wir in London landen, es war also Zeit fürs Frühstück.

London war stressig, weil ich da nur eine knappe Stunde hatte zum Umsteigen. Ich konnte im selben Terminal bleiben, aber selbst dort musste man einen Zug benutzen, um zu den Gates zu kommen. Und wieder Sicherheits-Kontrolle und ewig hängt das Band und alles staut sich, weil bei jemand irgendwas Obskures im Handgepäck ist. Und dann funktionierten die automatischen Scanner nicht. Und immer wieder lange Wege und noch eine Rolltreppe und noch ein langer Gang und noch ein Rollband. Als ich dann endlich durch war und an meinem Gate, konnte ich schon zehn Minuten später ins Flugzeug, da war nicht viel Zeitpuffer.
Es gab ein zweites Frühstück, eine leckere Spinattasche mit Spargel und Pilzen, dann landeten wir auch schon wieder.
In München ging es total schnell, eine automatische Passkontrolle: den Pass ins Lesegerät legen, dann auf zwei Fußstapfen treten, dann wird das Gesicht gescannt und die Tür öffnet sich. Auch für mich. Und das war es schon: ich war in Deutschland eingereist.
Beide Koffer kamen gleich zu Anfang auf dem Rollband angerumpelt, ziemlich demoliert und verschmutzt, aber sie sind schließlich Weltreisende.
Und kaum stand ich draußen vor dem Flughafenausgang, kam auch schon K und holte mich ab! Es war zum Glück nicht kalt, ich hörte sogar Vögel zwitschern.

Die Fahrt durch München war der Anfang eines sich langsam entfaltenden Rückkehr-Schocks: die Stadt erschien mir total überfüllt, hässlich und fremd. Das wird hart werden hier, merke ich.
In meiner Wohnung war alles sehr schön ordentlich, bis auf ein Fenster, dass sich nicht mehr schließen ließ. Meine Nachbarin M hatte mir einen wunderbaren Rosenstrauß hingestellt und sogar Blumen auf den Balkon! Das hat mich erstmal gerettet...

Ich bin dann noch mit zu K, um meine Post zu holen. Nichts von der Krankenkasse, wo ich eine freiwillige Mitgliedschaft beantragt hatte ab 1. April. Das ist blöd, da muss ich mich gleich drum kümmern.
Dann bin ich einkaufen gegangen, trank noch einen Tee bei der anderen Nachbarin und saß den restlichen Tag nur rum und versuchte, mich zu berappeln. Nicht mal die Koffer habe ich aufgemacht. Und es war mir nicht möglich, irgendwas zu essen, ich hatte nicht den geringsten Hunger.
Habe M2 angerufen, die dachte, ich würde erst morgen kommen.
M kam abends und erzählte, was so los war hier. Das ist sehr schön, die nette Nachbarschaft, das tut gut. Ich bin dann um 22 Uhr ins Bett und schlief bis um 6 Uhr.

Jetzt liege ich im Bett und höre den Lärm im Haus und draußen. Schaue im Internet nach Häusern in Portugal und Jobs in Deutschland. Schrecklich ist das, ich muss das lassen.
D schrieb:
"Denk dran, wu wei...lass den  Sand im Wasserglass  sich erst mal setzen, alles zur Ruhe kommen lassen und dann wird das Wasser wieder klar und etwas wird sich in Dir regen und den naechsten Schritt weisen...also erst mal hinsetzen, abwarten und Tee trinken und keinen neuen Sand ins Wasser ruehen (wenn's geht...)".

Mein Plan für heute: entrümpeln. Ehe ich die Sachen aus dem Keller hochhole, die ich wegen der Untermieterin runtergebracht hatte und ehe ich die Koffer öffne, will ich die Wohnung LEEREN. Ich habe in Tasmanien so wenig Sachen gebraucht, ohne irgendwas zu vermissen, ich muss diesen Ballast loswerden. Das ist alles überflüssiges Gewicht.

Und damit schließe ich diesen Blog. Es war eine wunderbare Zeit in Tasmanien, es war der richtige Platz für mich.

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